
Jürgen

Ingrid

Nora
Nora - ist ein integriertes Familien-mitglied und begleitet uns seit 1990
Infos Jürgen
Nach dem Supergau im März 2021 von Ingrid habe ich lange Zeit gebraucht, mein Leben mental, aber auch ablauftechnisch neu zu organisieren. Irgendwann musste ich mich der Realität stellen.
Für die Zeit nach Krankenhaus und Reha seitens Ingrid hatte ich ab dem 01.07.2021 eine akzeptable Pflegeresidenz in Hagen ausfindig gemacht. Dies war ja für die häufigen Besuche kein allzu großen Entfernungen. Der Besuchsrhythmus hat sich eingespielt, bis ich im März 2022 nach über einem Jahr solo in unserem großen Haus erkannte, dass dies keine dauerhafte Lösung sein kann. Denn trotz klammerhaften Festhaltens an den Glauben hinsichtlich Rekonvaleszenz und Verbesserung der neurologischen Möglichkeiten von Ingrid wurde klar, das wird nix mehr.
Mittlerweile auch etwas vereinsamt suchte ich nach einer Lösung. Da kam mir die Werbung von der Residenz Phoenixsee über die Möglichkeiten der Pflege und auch eines betreuten Wohnens für Senioren ganz recht. Das könnte beide Probleme lösen.
Kurz zusammengefasst: im März 2022 hatte ich einen Miet-Vorvertrag für eine ca. 90 qm große Wohnung unterzeichnet, mit angepeiltem Einzug Oktober 2022. Darauf hin habe ich mich um den Verkauf unseres Hauses gekümmert. Zu meinem Leidwesen -aus heutiger Sicht- hat der erste Interessent Anfang April das Haus direkt gekauft, mit Wohnrecht für mich bis Ende des Jahres. Und dann die trockene Mitteilung der Residenz Phoenixsee: der Bau wird nicht fertig. Watt nuh?
Es gelang mir, eine sehr schöne Penthaus Wohnung 152 qm und riesiger Terrasse anzumieten. Im Oktober 2022 eingezogen, war zufrieden. Im April 2023 dann die unterwürfige Mitteilung: Residenz Phoenixsee eröffnet im April 2023. Mist aber auch. Das ursprüngliche Ziel einer möglichen Zusammenführung von Ingrid zu mir nach Dortmund hatte ich nicht aufgeben. Der Pflegebereich sollte im August eröffnet werden.
AUGEN ZU UND DURCH.
Um die Gesamtkosten etwas zu beeinflussen (man weiß ja nicht, wie alt man wird), habe ich mich auf dem letzten Drücker für eine 70 qm große Wohnung entschieden. Ist auch wirklich ausreichend. Einzug 15.07.2023.
Einzug von Ingrid 10.08.2023.
Das war dies beste Entscheidung meines Lebens. Das Aufblühen und die Entwicklung von Ingrid sind unglaublich. Dazu bei den „Infos Ingrid“ mehr.
Infos Ingrid
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Wie ihr wisst, ist Ingrid Anfang März 2021 so schwer am Kopf verunfallt, dass es einige Zeit sehr übel aussah, was das Überleben überhaupt und dann eine mögliche Genesung erwarten ließ. Ich lasse diese Vergangenheit jetzt mal weg, und beginne mit dem Einzug in die Pflegeresidenz CURANUM in Hagen, die ich nach wochenlanger Recherche dann auf Empfehlung gefunden hatte. Nach Krankenhaus und REHA zog Ingrid am 01.07.2021 dort ein.
Im Nachhinein beurteile ich diese Pflegeresidenz wie folgt: diese ragt in punkto Sauberkeit und Betreuung über das durchschnittliche Niveau andere Pflegeheim schon hinaus. Aber auch das CURANUM litt unter Personalknappheit, auch bedingt unter dem Pflege-Personalschlüssel, d.h. Mindestausstattung an Personal im Verhältnis zur Belegung. Das verleitet natürlich dazu, etwas großzügiger mit Schmerz stillenden Medikamente umzugehen. Ausdrücklich: damit will ich nichts unterstellen. Aber ich habe Ingrid dort fast ausschließlich im Bett, meistens im Halbschlaf vorgefunden. Die Besuche waren somit recht frustrierend.
Im August 2023 war dann endlich eine Zusammenführung hierher in die Residenz Phoenixsee möglich. Ingrid hat hier ein ca. 18 qm großen Einzelzimmer, welches sehr gut und vor allen Dingen modern hochwertig ausgestattet ist, u.a. mit großem Flachbildschirm, Schrank, Sideboard. Und einer kleinen Sitzgruppe. Ergänzt habe ich das Zimmer lediglich mit einem exquisiten Relax Sessel mit Motor betrieben.
Nun, nach 15 Monaten befindet sich Ingrid ja hier in der Residenz Phoenixsee.Das war zwar eine teure, aber meine 2.-beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Die wichtigste Entscheidung war, dass ich immer daran geglaubt habe, dass Ingrid doch „irgendwie“ wieder aus ihrem Nirwana erwacht. Denn die Prognosen laut Arztberichten und dem Pflegeheim in Hagen waren ja nicht gerade aufbauend. Im Nachhinein stelle ich fest, dass Ingrid dort wohl „ausreichend“ sediert/ruhiggestellt (Achtung: keine Unterstellung) wurde, damit sie nicht so viel Arbeit macht. Ich habe Ingrid ja zu fast 95% nur liegend und halb abwesend im Bett vorgefunden. Sie wurde dort auch NUR mittels Magensonde ernährt.
Seit Ingrids Einzug im August 2023 hier in die Residenz hat sich ein gesundheitlicher „Quantensprung“ ergeben. Bedingt dadurch, dass hier eine Pflege „mit Zuwendung zum Menschen“ erfolgt. Bereits am 2. Tag hier im Haus wurde in kurzer Zeit von Sonden-Ernährung auf feste Kost umgestellt. Was sage ich: Ingrid isst mittlerweile alles, was auf den Tisch kommt (soweit sie es mag). Je nach Laune isst Ingrid mit der linken Hand selbst (die rechte Hand ist etwas verkrüppelt) oder lässt sich das Essen bequem anreichen. Und das Pflegepersonal akzeptiert solche Launen. Weiterhin erfolgt ein geregeltes Unterhaltungs- und Aufbauprogramm, Ergo und Physiotherapien bis hin zu Rollstuhlfahrten an den Phoenixsee.
Nach zweimonatiger intensiven individuellen Betreuung, man hat sich hier sehr viel Zeit genommen—nahmen Ingrids kognitive Fähigkeiten verblüffend zu. Richtig ist, dass Erinnerungen in die Vergangenheit noch zufallsbedingt sind. Aber vom Stand heute ist es bemerkenswert. Sie quasselt wie ein Wasserfall, mischt sich in andere Gespräche ein, kann kritisieren und meckern wie in alten Zeiten. Zeitung lesen kann sie ohne Brille, und auch über das Gänseproblem hier am Phoenixsee referieren. Ich frage sie: woher weißt du das – Antwort: steht doch hier in der Zeitung …………
Aber es gibt auch schwierige Situationen. Sie erkennt, dass sie sich „NICHT zu Hause“ befindet und leidet manchmal darunter. Das fällt schon schwer zu verkraften. Aber das hier vorhandene Pflegeumfeld zu Hause abzubilden ist auch mit Geld kaum machbar. Die körperlichen Pflegebedürfnisse sind schon erheblich. Körpernahe Pflege erfolgt hier immer sehr zeitnah und wird dann auch immer von zwei Personen erledigt. Toilettenprobleme werden innerhalb von 10 Minuten abgewickelt.
Resümee: ich bin froh, dass Ingrid hier ist und dass wir uns täglich sehen können. Ab und zu kommt auch mal Besuch, über den sich Ingrid sehr freut. Sie würde sich auch über deinen Besuch freuen.
Infos Nora
Nora ist nicht nur ein grünes Federvieh, nein, sie ist mittlerweile ein integriertes Familienmitglied und begleitet uns seit 1990. Sie war damals schon ca. 8 Jahre alt.
Charakterlich ist Nora als „lieber“ Papagei einzuordnen, allerdings nur Frauen gegenüber. Männern begegnet sie sehr aggressiv. Aber das ist eine Eigenschaft, die bei vielen Papageien vorherrscht. Ist mir unverständlich, da wir Männer doch eigentlich pflegeleicht und handzahm sind.
Nora schreit und kreischt nicht, wenn sie sich freut, schon mal „singt“. Deshalb nehmen wir sie häufig sowohl in Hotels gehobener Klasse als auch in Ferien häuser in den Urlaub mit. Sie hält sich dauerhaft in ihrem Käfig auf, so dass keinerlei Beschädigungen oder irgend welcher Schmutz möglich sind.
Aktuelle Verhaltenssituation: Ingrid war Noras Schmusepartner, eng verbunden.
Erst mit weitem Abstand wurde ich wahr genommen 😊
Seit dem Unfall von Ingrid im Jahr 2021 war diese Freundschaft gestört. Es hat zwei Jahre gedauert,
bis der blöde Vogel erkannt hat: ich lasse mich jetzt auch von diesem Typen kraulen. Besser der als niemand.